Es ist eisig draußen. Langsam hält der Winter Einzug in unserer Gegend. Temperaturen unter dem Gefrierpunkt (von Wasser). Klare, kalte Luft! Nicht unbedingt gemacht, um mit der Kamera und ohne Handschuhe fotografieren zu gehen.
Dann kam Birgit mit Ihrer Seifenblase Ende letzter Woche. Und ich war hin und weg und wollte das auch probieren.
Mein erster Versuch, aus dem Badfenster heraus, auf das Dach, dass schön mit Eiskristallen überzogen war. Riesige Seifenblasen, ziemliche hübsche dabei, die aber keine Lust hatten zu gefrieren. Sie platzen mit sanftem geploppe vor sich hin. Also weniger fest pusten und versuchen aus den kleinen Löchern kleinere Blasen zu produzieren. Und dann, mein erster Erfolg. Langsam überzog die kleine Seifenblase einen kleinen Eispanzer.
Kamera im Anschlag und … die 105mm Makro-Linse an der Nikon ist zu lang! Also die kleine Olympus, das 45mm und einen Makrovorsatz geschnappt. Nur 15mm kürzer und klick! Im Kasten. Noch ein paar weitere Versuche gestartet, ich scheine aber dezent ungeduldig dafür zu sein. Das platzt mir zu viel und gefriert eindeutig zu wenig.
Das Badfenster schränkt doch ein wenig ein, deshalb noch ein wenig Altglas geschnappt und mit Seifenblasenlösung und Kameratasche Richtung Wald losgezogen.
Der Vorteil von Wald ist ja, dass er im Sommer in Waldrandnähe kühlend wirkt. Zum Nachteil im Winter, da die Baumkronen das Sonnenlicht reflektieren und es dadurch im Wald wärmer ist. Eine späte Erkenntnis, trotzdem habe ich ein paar Seifenblasen gefrieren lassen können. Das sind mehr die Individualisten. Nicht perfekt kugelig, ein wenig eingedellt, mit Schaum vorm Mund.
Genug Seifenblasenversuche unternommen, langsam ziemlich kalte Hände und ich wollte gerade den Heimweg antreten, als das Sonnenlicht auf meinem Weg so schön das eisige Laub und die kleinen Bäumchen beleuchtet hat. Da musste ich ich einfach noch ein paar Bilder machen. Das alte OM 50mm f/1.4 an die EM10 geschraubt und beherzt drauf gehalten. Und beim kriechen im kalten Laub noch diesen kleinen Falter entdeckt. Ich denke mal, der hält nur Winterstarre. Spätesten im Frühjahr, so um Weihnachten rum, wird der wieder seine Runden um die Bäume ziehen.
Perfekt noch für Paleicas Monochrome Momente. Wenn auch verspätet! Aber Monochrom kann die Kamera so prima und das sogar out of cam. Diesmal kein Lightroom, kein Snapseed oder irgendein anderes Programm. Nur ein wenig verkleinert. Ich glaub ich lass das jetzt so!
Klasse – vor allem die minimalistischen Bilder am Ende des Beitrags gefallen mir sehr gut. Die Körnung, die man sehr oft bei Olympus-Bilder sieht, passt hier beim S/W auch gut – ansonsten stehe ich nicht so auf körnig.
Meine Bläschen puste ich mit einem Strohhalm. Sie bleiben länger standhaft, wenn ich den Strohhalm jedes mal neu eintauche und die Blase viel Flüssigkeit hat – vielleicht ist sie dann von der Oberfläche her dicker? Ich weiß es nicht, weiß aber, dass oft Eintauchen bessere Bläschen gibt 😉
Danke dir Birgit für die Blumen ”_/
Die Körnung bringt der Filter mit, macht der ganz hervorragend, für einprogrammiert. Interessant wird es dann, wenn die Kamera gleichzeitig noch über ISO 1600 ist. Macht die für einen kleinen MFT-Sensor aber auch ganz gut. Kein Vergleich mit einem Kleinbild-Sensor, aber davon habe ich mich in einem ziemlich langen Prozess gedanklich gelöst. Der Moment zählt wenn ich mit der Olympus Fotos mache.
Ich gestehe, ich war noch auf der Suche nach einem Strohhalm aber dieser Haushalt scheint solche wichtigen Werkzeuge nicht zu kennen. Da musste ich mich mit dem Standard-Pusti zurecht finden. Werde morgen mal einkaufen ehen und am kommenden Wochenende noch mal auf Frost hoffen.
Standard-Pusti, aber keine Strohhalme. Tzzzz.
Ich mag den einsamen Stengel. Der hat sowas schön Schweres und Wehmütiges an sich. Könnte ein schönes Kalenderblatt sein ;o)
ach ist das schön. wirklich tolle motive und ein super tolles experiment, das ich eines tages auch mal starten muss!